Die Kapelle des Kalvarienberges

Heute geht es ins malerische Pollença, wo wir Euch einige der spannendsten Besonderheiten dieses Dorfes zu zeigen. Mallorca ist voller Schätze, die es zu entdecken gilt! Über einige haben wir in diesem Blog schon gesprochen, wie z. B. die Drachenhöhlen, das Castillo de Bellver, den Paseo Marítimo, Touren durch das Stadtzentrum, alles was auf Deine Liste gehört, wenn Du Dich auf die Reise nach Mallorca machst. 

Heute fangen wir mit einem Ort an, der voller Schönheit und Gelassenheit ist und der schon seit Jahrhunderten eine besondere Tradition der Karwoche pflegt. 

Das Erbe der Tempelritter

Der Berg gehörte ursprünglich den Templern, einem Ritterorden mit einer faszinierenden Mischung aus Mönchen und Kriegern. 

Sie waren die ersten Besitzer dieses Berges, der heute die Kulisse für eine der beeindruckendsten Traditionen der mallorquinischen Karwoche ist. Der Blick, der sich hier über Pollença bietet, ist unbeschreiblich! Gleichzeitig ist es aber auch einer der charismatischsten Orte der Insel, dank seiner imposanten Treppe, die über 365 Stufen nach oben zur Kapelle führt. Eine Stufe zu Ehren jedes Kalendertages.  

Die Treppe zählt zu Pollenças Juwelen und ist von Zypressen und 14 drei Meter hohen Säulen gesäumt, die für Jesus Christus Leidensweg zu den Golgota Höhen stehen, wo er schließlich gekreuzigt wurde. 

Die Kapelle, die heute den Kalvarienberg krönt, wurde zum Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, allerdings verdankt sie ihr heutiges Aussehen einer Restaurierung, der sie in den 70er Jahren unterzogen wurde. 

Im Inneren der Kapelle befindet sich ein wahrer Schatz: Eine Skulptur, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und die Jesus Christus mit der Jungfrau Maria zu seinen Füßen zeigt. Laut der Legende wurde die Statue von Fischern in der Nähe von Cala de Sant Vicenç gefunden, einem Ort, der ebenfalls zur Gemeinde Pollença gehört.

Der Templerorden in Pollença

Die Templer ließen sich in diesem Gebiet als echte Feudalherren nieder. Sie waren fast vollkommen unabhängig von der Diözese und sogar von den eigenen Monarchen. Sie besaßen in Pollença einen eigenen Tempel, die Pfarrkirche „Parroquia de la Virgen de los Ángeles”. Und wie für diese Orden üblich, sprachen sie auch Recht, wie zum Beispiel am Kalvarienberg, wo sie einen Galgen aufstellten, den man im ganzen Ort sehen konnte. Tatsächlich war der erste Name dieses Ortes denn auch „Puig de les Forques“, also Galgenberg. 

Zur gleichen Zeit, wie die Templer ihre Macht ausbauten, wuchs Pollença zu einer Kleinstadt heran und wurde bis sie zum Ende des 13. Jahrhunderts einer der wichtigsten Orte der Insel. Mit dem Wachstum der Kleinstadt gingen auch zunehmende Spannungen mit den Templern einher, denen die Bewohner den Missbrauch der Macht vorwarfen, die ihnen König Jaime I verliehen hatte. 

Das eigentliche Ende des Ordens kam von weit her. Im Jahr 1312 fielen nach der Festnahme und anschließenden Hinrichtung des Großmeisters des Ordens Jacques de Molay in Paris, die Verwaltung aller Besitztümer dem Hospital- und Ritter-Orden und somit dem späteren Malteserorden zu.

Es ist immer faszinierend einen Ort zu besuchen, an dem die Geschichte, und zudem noch eine so ereignisreiche Geschichte, an jeder Ecke spürbar ist. Und während Deines Urlaubes auf Mallorca hast Du all das in Deiner Reichweite und jede Menge Möglichkeiten von Deinem Hotel aus dort hinzukommen.